Stellungnahme: Teilrichtplan Velo 2013 BS

Der WWF Region Basel hat Stellung zum Basler «Teilrichtplan Velo 2013» bezogen, der bis zum 15. März 2013 zur Vernehmlassung auflag.

Velowege primär auf bestehenden Strassen
Beide Organisationen unterstützen den Ausbau des Velowegnetzes mit einer Erweiterung der Pendler- wie der Basisvelorouten. Primär soll nach Auffassung der Verbände dieser Ausbau im bereits als Verkehrsfläche genutzten Raum erfolgen. Dies entspricht auch der Zielsetzung eines haushälterischen Umgangs mit dem Boden. Bevor Neubaustrecken geprüft werden, müssen deshalb Varianten im bestehenden Verkehrsnetz betrachtet werden. Neu- und Erweiterungsbauten für Velowege sind natürlich auch auf ihre Konformität mit dem Naturschutz zu prüfen, und die Naturschutzanliegen sind dabei angemessen zu berücksichtigen. Leider müssen die beiden Organisationen feststellen, dass der Teilrichtplan Velo auf Naturwerte nicht eingeht.

Problematische neue Velowege entlang der Bahn
Problematisch sind speziell zwei mögliche Neubaustrecken, die in Konflikt zum übergeordneten und vom Bund genehmigten kantonalen Richtplan stehen können. Hierzu sollten Alternativen geprüft werden. Die beiden Verbände empfehlen keine Aufnahme in den Teilrichtplan für:
- Fuss- und Veloverbindung Hirzbrunnen-Promenade
- Fuss- und Veloweg Badischer Bahnhof – Grenzach-Wyhlen
Östlich der Allmendstrasse im Bereich der Bahngleise und des Bäumlihof-Gymnasiums existiert eine der grössten Populationen der geschützten Geburtshelferkröte im Kanton. Während der Bestand bisher durch Spaziergänger nicht gefährdet wurde, führt die Öffnung der Hirzbrunnen-Promenade für den Veloverkehr zu einer stärkeren Nutzung, was zu einer Beeinträchtigung der Population führen kann. Zudem ist mit einem Eingriff ins landschaftliche Bild zu rechnen. Leider finden sich in den Unterlagen zu den Dimensionen der Bauvorhaben keine Angaben. Wir nehmen aber an, dass es sich um bis fünf Meter breite, allenfalls beleuchtete Wege/Strassen handelt: je mindestens anderthalb Meter für die Velospuren, anderthalb bis zwei Meter für die Fussgänger. Teile der Velowege sollen offenbar auch auf den ehemaligen Geleisen der Deutschen Bahn geführt werden. Auch hier finden sich geschützte und seltene Arten. Das Areal der von den Vorhaben betroffenen «Hochrhein-Wiesentalbahn» ist im kantonalen Richtplan als Naturschutz festgesetzt und ihm wird im Naturinventar des Kantons Basel-Stadt zum grössten Teil kantonale Bedeutung zugemessen.
Weiter ist eine angemessene Berücksichtigung der Naturschutzanliegen für folgende Routen nötig, mit denen Objekte im Naturinventar betroffen sind:
- Fuss- und Velobrücke Zolli
- Fuss und Veloverbindung Unterer Rheinweg – Westquai
- Fuss und Velobrücke Dreiländereck – Zoll Friedlingen

Ein Veloweg bei der Wiese genügt
Ablehnend stehen die beiden Organisationen zu einer von der Gemeinde Riehen vorgeschlagenen neuen Veloroute rechtsufrig der Wiese zwischen Weilstrasse und Grenze zu Lörrach. Der linksufrige Weg scheint ausreichend zu sein.

(18. März 2013)

.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print