Rhein abwärts: Von Kaiseraugst nach Basel

Zwischen Kaiseraugst nach Basel werden entlang des Rheinpfades auf Infotafeln über 20 Themen rund um den Rhein vorgestellt. Sie zeigen die Bedeutung des Rheins für die Bewohner der Region auf - sowohl für den Menschen wie auch für die Pflanzen und Tiere. Der Rhein ist nämlich Vieles auf einmal: Erholungsraum für den Menschen, historischer Wirtschaftsmagnet, strategische Grenze und vielfältiger Naturraum.

Auf den Infotafeln werden sowohl biologische wie auch wirtschaftliche und kulturelle Themen besprochen, so z.B. die Fischfauna, der Artenreichtum der Kleinlebewesen, die typischen Basler Fähren und Rheinhäfen. Um das Industriegebiet beim Auhafen zu umgehen, führt der Weg einem durch den Hardwald: Hier befindet sich noch eine der letzten Brutvorkommen des seltenen Mittelspechts.

Ein Highlight als Abschluss des Rheinpfad-Spazierganges, wenn es langsam dunkel wird, sind die Fledermäuse und ihre Flugkünste: Dann kann man sie dabei beobachten, wie sie ihrer Nahrung, fliegenden Insekten, über der Wasseroberfläche am Rhein hinterherjagen. Am Rhein und seiner näheren Umgebung wurden bereits 9 Fledermausarten festgestellt.

Ausgangspunkt: mit dem Zug bis Kaiseraugst, auf der Nordseite des Bahnhofs führt ein Strässchen an die Ergolzmündung
Endpunkt: mit dem Tram 8 ab Station "Kaserne"
Dauer: rund 3.5 Stunden
Länge: rund 14 km
Auf-/Abstiege: 143 m/162 m
Optimale Zeit: ganzes Jahr
Variante: Auf dem Weg lohnen sich die folgenden Abstecher: Augster Stau, Biotop Am Stausee und Kraftwerkinsel, ab der Kaserne kann noch weiter bis zur Rheininsel und in die Petite Camargue Alsacienne gewandert werden.

Zur Website des Rheinpfades


Lebensader Rhein

Der Rhein hat sich nach der Katastrophe von Schweizerhalle erholt und ist heute wieder ein bedeutender Lebensraum für Tiere und Pflanzen geworden.

Der sogenannte Rheinpfad entlang der Uferwege zwischen Augst und Basel stellt den Spaziergängern mit Informationstafeln den vielfältigen Naturraum, den historischen Wirtschaftsmagneten, die strategische Grenze und den Erholungsraum vor.

Der Rhein ist eine Lebensader von enormer Bedeutung. Er hatte sich während Jahrtausenden oberhalb von Basel in die Schotterschichten eingefressen. An den steilen Ufern stocken Hartholzauen und auf den hochliegenden Schotterböden eichenreiche Laubwälder, in denen der seltene Mittelspecht brütet. Unterhalb des Rheinknies entstand ein Nebeneinander von trockenen Kiesflächen, stillen, tümpelartigen Altwassern und rasch fliessenden Seitenarmen. Trockenrasen, Röhrichte, Auenwälder, Altwasser und strömende Flussabschnitte beherbergten einen schier unzählbaren Artenreichtum.

Verschmutzung und Lebensraumzerstörung
Die Kraft des Flusses formte die Schwemmebenen bis ins 19. Jahrhundert. Danach zähmten die Ingenieure die Flüsse, um Anbauflächen für die Landwirtschaft zu gewinnen und gefährliche Krankheiten zu bekämpfen. Die Wasserkraft wurde ab 1890 zur Gewinnung von elektrischer Energie genutzt, und zur Abfallentsorgung diente der Fluss ohnehin schon lange. Wachsende Siedlungen und die aufstrebende Industrie drängten den Fluss und die Auenlandschaft zurück. Die Übernutzung des Rheins führte im 20. Jahrhundert zu einer dramatischen Verschlechterung der Lebensbedingungen für Natur und Mensch.

Schweizerhalle – die Wende
Die Folgen des unkontrollierten Fortschritts offenbarten sich bis in die 1980er-Jahre in einem giftigen Abwassercocktail und einem immensen Artensterben. Die Katastrophe von Schweizerhalle am 1. November 1986 bildete den Höhepunkt – und läutete die Wende ein. Der Rhein wird heute genutzt, aber auch geschätzt: Als Energiespender und Wasserquelle wie auch als Erholungsraum. Seine Uferwege sind eine Bereicherung für Jung und Alt.

Wer heute entlang des Rheins zwischen Ergolz- und Wiesemündung spaziert, begegnet wieder einwandernden Tierarten wie dem Biber oder Wasserinsekten wie der Gebänderten Prachtlibelle. Man trifft auf römische Wachtürme oder einen Unterstand für Zöllner aus dem 2. Weltkrieg. Gleichzeitig werden aber auch neue Probleme erkennbar: Neu einwandernde Kleintierarten, sogenannte Neozoen, haben in wenigen Jahren die gesamte Fauna auf der Rheinsohle verändert. Die Bestände einzelner Fischarten gehen teilweise stark zurück, ohne dass direkte Ursachen ersichtlich sind.


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