Feldberg: Alpine Flora und Fauna im Schwarzwald

Wer den Jura kennt, dem fallen die botanischen Unterschiede zum Hochschwarzwald auf Schritt und Tritt auf. Anstelle typischer Kalkarten treten solche chemisch saurer Böden. Am Feldberg, mit seinen 1'493 m der höchste Berg im Schwarzwald, finden sich zahlreiche Höhenarten, auch etliche Alpenpflanzen, und zwar solche, die man aus den Alpen von kristallinen Gebirgsteilen kennt, wogegen auf den Juragipfeln solche der Kalkalpen zu finden sind. Bereits 1937 wurde er unter Naturschutz gestellt.

Die ausgedehnten Fichtenwälder des Schwarzwaldes sind aber künstlich entstanden, oft anstelle von Hainsimsen-Buchenwäldern. In diesen Wäldern sind lokal Roter Fingerhut, Adlerfarn und Schmalblättriges Weidenröschen in dichten Beständen vorhanden. Natürliche Fichtenwälder gibt es hier wie im Baselbieter Jura nur kleinflächig auf Spezialstandorten. Es lohnt sich, diese Bergwälder um den Feldberg genauer zu betrachten, darin wachsen etliche, den tieferen Lagen und dem Jura teils fehlende Pflanzen, so Wald- und Tannen-Bärlapp, Heidel- und Preiselbeere und der Rippenfarn. Auch die Mähwiesen enthalten einige spezielle Höhenarten wie die Schwarze Flockenblume.

Von besonderem Interesse sind die alpinen Borstgrasrasen mit Heidekraut in den höchsten Lagen. An echten Alpenarten gedeihen darin unter anderem Arnika, Gold-Fingerkraut und Alpenlattich. Sucht man die fleckweise bunt blühenden Bergwiesen auf dem Feldberg systematisch ab, entdeckt man weitere Kostbarkeiten, so die Gemeine Mondraute und den Alpen-Moosfarn.

Von Natur aus wären Feldberg und Badisch Belchen bis zuoberst bewaldet. Die Weidewirtschaft hat den ursprünglich wohl lückigen Baumbestand zurückgedrängt. Sehenswert sind ferner hochstaudenreiche, an Bergwälder des Juras erinnernde Buchen-Bergahornwälder (mit Alpen-Milchlattich, Berg-Sauerampfer u.a.); Zwergstrauchheiden und Grünerlenbestände erinnern dagegen an die Alpen. Auch unter den Vögeln leben inselartig im Hochschwarzwald einige Alpenarten, zum Beispiel Zitronengirlitz und Sperlingskauz.

Es lohnt sich auch, die Umgebung des Feldbergs zu erkundschaften. In feuchten Mulden findet sich wertvolle Sumpf- und Moorvegetation, mit beispielsweise Moorenzian und Gemeinem Fettblatt.

Anreise: Zug S6 ab Bad. Bhf. bis Station "Zell (Wiesental)", Bus 7300 bis Station "Caritas-Haus, Feldberg (Schwarzwald)", zu Fuss bis Feldberberhof, von wo aus der Wanderweg "Feldbergsteig" startet (s. PDF zuunterst).
Dauer: 5 Stunden bis ganzer Tag
Länge: 12.5 km
Auf-/Abstiege: 508 m/508 m
Optimale Zeit: Juni bis August; an Hitzetagen ist es auf dem Feldberg oft angenehm kühl
Literaturhinweise:
-   Max Moor: «Einführung in die Vegetationskunde der Umgebung Basels» (1962), Seite 290 ff. «Exkursion Feldberg»
-   Exkursionsführer von Huovinen und Schläpfer: "Die Pflanzenwelt der Region Basel" (2005)

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