Weissstörche in der Region Basel

Mitte des 19. Jahrhunderts war der Weissstorch in vielen Orten Europas ausgestorben. In Basel-Stadt brütete das letzte Weisssstorchenpaar 1907, in Baselland 1948 in Allschwil. Auch in den Nachbarregionen Elsass und Baden-Würtemberg ging der Bestand stark zurück, jedoch starb der Weisssstorch nie ganz aus.

Die erste Initiative zur Wiederansiedlung der Weisssstorches fand 1960 in Riehen statt, blieb aber erfolglos.

Grosses Verdienst hat die Storchenstation in Möhlin, die 1970 als Aussenstation zur Storchensiedlung Altreu SO gegründet wurde. Die Käfighaltung wurde in den neunziger Jahre abgelöst. Heute ist die Storchenstation in Möhlin eine Vogelpflegestation für kranke oder schwache Tiere. StorchenliebhaberInnen sorgen immer noch für die Zukunft der Weissstörche. Die aktuellen Bemühungen konzentrieren sich jedoch auf die Biotopverbesserung und die Sicherheit auf dem Zug. Zum Beispiel ist der Verein für Natur- und Vogelschutz Möhlin bestrebt, zusätzliche natürliche Futterquellen in der nahen Umgebung des Dorfes anzubieten. 2008 waren wieder alle 13 Horste der Station von je einem Storchenpaar besetzt.

In Basel brütete 1977 erstmals ein freifliegendes Paar im Tierpark Lange Erlen. 2008 brüteten dort 8 Storchenpaare.

1982 erfolgte die erste Freibrut im Basler Zolli. Pro Jahr besuchen, je nach Wetter, 14 bis 18 Brutpaare die Zoo-Horste. Dank den hohen Bäumen sind die Horste für die Störche anziehend und gut erreichbar. Auch die im Zooli lebenden Störche müssen sich ihre Nahrung selber besorgen, auch wenn das Wetter für die Ernährung nicht mitspielt. Einzig 15 bis 18 Störche, die für das damalige Wiederansiedlungsprojekt in der Schweiz eingeführt wurden, werden gefüttert. Diese haben den Zugdrang in die Winterquartiere verloren und überwintern bei uns (Merkblatt). Durchschnittlich schlüpfen 15 bis 25 Jungvögel pro Jahr im Zoo. Sie werden mit Hilfe der Feuerwehr beringt. Dank des trockenen Wetters, konnte 2008 eine Rekordzahl von 42 Jungstörche aufgezogen werden. Die gleiche Anzahl Junge gab es 2004, diese sind damals fast alle gestorben.

Der Storchenstation in Oberwil ist hauptsächlich die Wiedereinsiedlung des Weisssstorches im Leimental zu verdanken. Dort fand auch 1948 die erste Freibrut in Baselland statt. Die Storchenstation wurde 1981 beim Gymnasium Oberwil eröffnet. Sie galt als Altreuer Aussenstation und wurde durch den damaligen Abwart und Biologieassistent Ernst Fischler unterstützt. Ein Storchenverein wurde gegründet, der die Station über 20 Jahre betreut hat. Er wurde aufgelöst, nachdem die Ziele der Wiederansiedlung erreicht worden waren. Auch die Oberwiler Station dient heute zur Behandlung verunfallter Störche. Ernst Fischler, Regionalverantwortlicher für die Nordwestschweiz, betreut heute noch die Storchenstation und kümmert sich um die Beringung vieler Störche in unserer Region.

Rheinfelden hat auch seine Storchengeschichten. Nach siebzig Jahren leerem Storchennest auf dem Kupferturm konnten 2007 wieder, dank der engagierten Zusammenarbeit von Architekten und Bevölkerung, ein brütendes Storchenpaar beobachtet werden. Auch im Sommer 2008 kamen auf dem sogenannten Storchennestturm vier Junge zur Welt. Weitere Horste wurden in Rheinfelden zusammen mit der örtlichen Feurwehr angelegt.

Weitere Brutplätze gibt es unter anderem in Biel-Benken, Binningen und Kaiseraugst.

2008 haben in der Schweiz 224 Weissstorchenpaare gebrütet. Regional bewohnt der Weissstorch die Oberrheinebene, das Markgräfler Hügelland, den Sundgau, das Leimental, das untere Wiesental und das Hochrheintal.

 

Isabelle Piscart

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