Ein Hauch von Südfrankreich

Trockenwiesen und -weiden sind nährstoffarme Standorte, die durch jahrhundertelange angepasste landwirtschaftliche Nutzung entstanden sind.

Die hier vorkommenden trockenheits- und wärmeliebenden Arten stammen ursprünglich von Felsköpfen und von Kiesauen der Flusstäler. Oder sie sind über die Jahrhunderte aus dem Mittelmeerraum und den osteuropäischen Steppen eingewandert.

Durch regelmässige Mahd oder Weide und durch andauernden Nährstoffentzug hat sich ein sehr artenreicher, lebendiger Lebensraum entwickelt. Grille, Schachbrettfalter, Zauneidechse, Salbei, Thymian und Bienenophrys sind einige bekanntere Vertreter der wärmeliebenden bunten Flora und Fauna der Trockenwiesen und -weiden.

Die Vielfalt der Trockenwiesen und -weiden ist vor allem im Frühling und Sommer erlebbar. Wärme, Licht und Trockenheit bilden ideale Voraussetzungen für eine grosse Palette an Blumen, Schmetterlingen, Heugümpern und anderen Insekten.

Reiche Vielfalt an Trockenwiesen

Die Region Basel weist aufgrund der relativ geringen Niederschläge und der vielen wasserdurchlässigen und flachgründigen Böden ein hohes Potenzial für Trockenwiesen und -weiden auf. Zwar sind auch von diesen Standorten viele der Intensivierung zum Opfer gefallen. Es gibt aber grössere Restflächen, die ihren ökologischen Wert weitgehend erhalten konnten.

Ein Beispiel ist die Reinacher Heide, ein anderes der für seine Orchideen bekannte Chilpen bei Diegten. Am häufigsten sind die Trockenwiesen und -weiden aber im Faltenjura anzutreffen. Vor allem an südexponierten Hängen, wo wasserdurchlässige Kalke den Untergrund bilden, finden wir noch ausgedehnte Trockenweidenkomplexe. Zusammen mit den Buchenwäldern und den Felsflühen bilden sie eines der prägenden Landschaftselemente. Paradebeispiel: der Blauensüdhang.

Viele Trockenwiesen gesichert

Dank der Ökologisierung der Landwirtschaft und dank Bewirtschaftungsbeiträgen von Seiten des Naturschutzes sind heute viele Flächen in unserer Region zumindest vertraglich gesichert. Dies bedeutet, dass die Flächen vor allem ohne Düngereinsatz, nachhaltig und dem Standort gemäss genutzt werden. Dies ist wichtig, denn wenn die Nutzung aufhört, schwindet auch die Vielfalt. Zuerst verbuscht die Fläche, dann kommt Wald auf. Im Schatten der Bäume aber verschwindet die licht- und wärmeliebende Flora und Fauna unweigerlich.

Die Bewirtschaftungsbeiträge der Kantone sichern die angepasste Beweidung oder den schonenden Schnitt. Viele Objekte stehen bereits unter Naturschutz. Im Bundesinventar der Trockenstandorte sind aus Baselland 52 Objekte vertreten (Basel-Stadt: 8 Objekte).

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