Zonenplan: klassischer Ansatz

Stellungnahme des WWF Region Basel zur zweiten Planauflage Basisratschlag, Zonenplanrevision der Stadt Basel

Der WWF Region Basel begrüsst Änderungen, die mit der heute publizierten zweiten Auflage des Zonenplans der Stadt Basel erfolgt sind. So wurden Trockenwiesen von nationaler Bedeutung als Naturschutzgebiete und das Bäumlihofareal als Naturschonzone aufgenommen.

Leider wird der «Landschaftspark Wiese» nicht orientierend ausgewiesen, wie dies der WWF Region Basel vorgeschlagen hatte. 2006 wurde die «Wiese-Initiative» vom Volk angenommen, die für die Wiese-Ebene den «gesetzgeberischen» Schutz für Natur und Erholung verlangte. Die Umsetzung hätte nun im Zonenplan erfolgen sollen.

Grösster Mangel des Zonenplans bleibt die Stossrichtung, das Siedlungsgebiet primär in die Grünzone bzw. das Landwirtschaftsgebiet zu erweitern, ohne dass ein Ausweis über das innere Potential im bereits genutzten Gebiet mit Verdichtung und Umnutzung erfolgt. Dieses Vorgehen entspricht nicht dem zentralen raumplanerischen Grundsatz eines haushälterischen Umgangs mit dem Boden. Der Zusatzbericht zum inneren Potential soll erst nachträglich mit dem Ratschlag an den Grossen Rat erscheinen.

Mit der Annahme des Gegenvorschlags zur Familiengarteninitiative können 20 Prozent der Gärten überbaut werden. Welche dies sind, ist primär eine politische, keine rechtliche Frage. Rechtlich unbefriedigend bleibt jedoch die Festlegung der ökologischen Ersatzmassnahmen.

Leider werden der Münsterhügel und der Wolf-Gottesacker nicht als Schutzgebiete aufgenommen. Nicht im Plan (orientierend) befindet sich auch die «Rheinhalde», das älteste, amtliche geschützte Naturgebiet der Schweiz.

Der WWF Region Basel unterstützt die Ziele der Stadtentwicklung aus raumplanerischen und ökologischen Gründen. Städtische Entwicklung heisst nicht simples Zu- und Höherbauen. Der urbane Aufbruch muss die Balance mit den Qualitäten des Wohn- und Arbeitsortes wahren und diese erhalten – nein: verbessern. Verdichtung verlangt nicht nur Respekt vor sozialen Strukturen, Schutz der erhaltenswerten Bausubstanz und Ausbau des öffentlichen Verkehrs, sondern auch Schaffung von Frei- und Grünflächen. Natur- und Landschaftsschutz sind Teil dieser Anstrengungen, kein Widerspruch.

Der WWF Region Basel wird die Anliegen im Grossen Rat einbringen.

16. November 2011

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