Neue Kleinwasserkraftwerke: viel ökologischer Schaden, wenig Strom

Im Baselbieter kantonalen Richtplan sollen an Birs und Ergolz  zehn neue Standorte für Kleinwasserkraftwerke aufgenommen werden.  Der WWF setzt sich für die Reduktion fossiler Energieträger und den Ausbau erneuerbarer Energie. Neue Kleinwasserkraftwerke an Birs und Ergolz lehnen wir aber ab.

Die potentiellen Kleinwasserkraftwerke an Birs und Ergolz leisten keinen Beitrag an die Energiewende, beeinträchtigen jedoch die Flüsse. Die Kraftwerke sind ökologisch gravierend, energetisch unbedeutend und bekommen keine Bundesförderung. Es bietet sich stattdessen eine Potentialsteigerung beim Kraftwerk Birsfelden und eine Offensive zur Förderung von Photovoltaik auf Hausdächern an.

Solche Kleinkraftwerke werden mit der Energiestrategie des Bundesrates und des nationalen Parlamentes nicht gefördert, da sie zu viel ökologischen Schaden für zu wenig Strom anrichten. Ein Richtplaneintrag für Kleinkraftwerke aber, welche nicht der nationalen Förderstrategie entsprechen und deshalb wohl auch nie gebaut werden, ergibt keinen Sinn.

Wie kommt der Kanton auf die möglichen Wasserkraftstandorte? Die entsprechende Evaluation wurde an die Empfehlungen der Bundesämter BAFU, BFE und ARE «angelehnt», wie es vieldeutig heisst. Konkret wurden die Bundesvorgaben abgeschwächt, umgedeutet oder gar nicht beachtet. Sonst hätte kaum ein Standort die Prüfung überstanden.

Insbesondere wurde die Durchwanderbarkeit der Gesamtgewässer nicht berücksichtigt, dabei ist gerade die Birs ein wichtiger Fluss für die Nase und die Äsche sowie gemäss internationaler Vereinbarungen ein zukünftiger Lachsfluss.

Für einen Richtplaneintrag taugen solch ungeklärten Standorte sicher nicht.

Jost Müller Vernier/Mai 2022

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