Friedhof am Hörnli und Grenzacher Hornfelsen

Friedhöfe gelten nicht unbedingt als lohnenswerte Ziele naturkundlicher Exkursionen, doch beim Friedhof am Hörnli täuscht man sich. Insbesondere der parkartige obere Teil beinhaltet wertvolle Strukturen. Hier sollte man zudem einen Halt beim grossen Weiher am Fuss des Hangs (Abteilung 12) einlegen. Die seit rund fünzig Jahren ungedüngten, gereiften Rasen in Kombination mit einem älteren Baumbestand sind für Pilze sehr wertvoll. Es haben sich auch lichte Rasen entwickelt, in denen gleich mehrere Orchideenarten gedeihen, darunter die Anfang Juni blühende Bienen-Ragwurz. Die Art ist um Basel an mehreren Stellen unerwartet aufgetreten. Einige Wiesen zeichnen sich durch ausserordentlichen Blütenreichtum aus. Allerdings geht diese auf Ansaat zurück.

Vom Friedhof führt ein Weg zum Grenzacher Hornfelsen, einem der schönsten Aussichtspunkte auf die Agglomeration. Unterwegs kommt man an einem ehemaligen Muschelkalk-Steinbruch mit interessanten geologischen Strukturen vorbei. Danach schliesst das Waldreservat «Horngraben» an, in dem auf jegliche Nutzung und Pflege verzichtet wird. Nicht weit vom Aussichtspunkt führt ein Weglein in den Grenzacher Buchswald, einen Trockenwald mit vielen Flaumeichen. Hier kommt in Einzelexemplaren der oberhalb von Arlesheim und lokal im Laufental zahlreich wachsende Schneeballblättrige Ahorn vor. In Deutschland ist der Baum nur hier zu finden.

Anreise: mit BVB-Bus zur Station «Friedhof am Hörnli»; durch den Friedhof hinauf zum obersten Teil (Abteilung 12); dann durch das Waldreservat «Horngraben» zum Hornfelsen
Dauer: rund 1.5 Stunden
Länge: 4.4 km
Auf-/Abstiege: 198 m/139 m
Optimale Zeit: Frühling bis Frühsommer
Varianten: Vom Hornfelsen führt ein Weg nach Bettingen hinab. Man kann auch entlang der Landesgrenze auf die Chrischona gelangen.


Wald wie in Südeuropa

Hornfelsen, Buchswald, Grenzach-Wyhlen
Zwischen Basel und Riehen zeigt sich als markante Erhebung der Rücken des Dinkelbergs mit dem Hornfelsen zuvorderst. Die Fluh aus Muschelkalk und der wieder angelegte Rebberg unmittelbar darunter liegen vollständig in der Gemeinde Grenzach-Wyhlen.

Es handelt sich um einen der wenigen Bestände des Buchs-Buchenwalds in Deutschland. Aufgrund des Schutzes als Naturschutzreservat wurde der Buchs stark gefördert und herrscht im Unterwuchs vor. Der Bestand erinnert dadurch an Wälder in Südeuropa.

Der Aussichtspunkt zuoberst auf dem Felskopf bietet eine ungewohnte Sicht auf die Stadt Basel. Hinter dem Birsfelder Hafen und Kraftwerksanlagen sind die über dem Rhein hervorragenden Münstertürme zu erkennen.

Nachdem der unter der Fluh liegende Rebberg lange Zeit verbuscht war, hat eine Initiative von Bewohnern Grenzachs den Weinanbau wieder aufgenommen.

Besondere Gehölzarten in den angrenzenden Buchenwäldern sind der Frühlingsahorn und die Stechpalme.

Anreise: Mit Velo oder Bus nach Grenzach oder Friedhof Hörnli. Von beiden Seiten führt ein Weg hoch zum Hornfelsen.
Dauer: 1/2 Tag
Optimale Zeit: März bis Oktober

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