4. WWF-Stellungnahme zum Gateway Basel Nord

Der WWF Region Basel hat zum vierten mal eine ausführliche Stellungnahme zum Vorhaben Gateway Basel Nord abgegeben. Wir hatten zur Verladeanlage Bahn zu Camion im wichtigsten Naturgebiet des Stadtkantons 2016 Einsprache erhoben.

Viele Anliegen der drei Stellungnahmen und der Einsprache wurden bisher aufgenommen. Das Projekt hat sich verbessert.

Doch für uns sind das nationale Interesse und die Standortnotwendigkeit weiterhin nicht nachgewiesen. Dies wären aber die Voraussetzungen für die beinahe komplette Zerstörung dieses Naturschutzgebietes des Bundes. Das Verfahren läuft weiter.

-> aktuelle WWF-Stellungnahme

Jost Müller Vernier/Juli 2022

Naturschutz in Basel Nord: Telebasel-Sendung

Unter dem Titel «Scheitert Gateway-Terminal am Naturschutz?» strahlte Telebasel am 13. Juni 2018 eine spannende Report-Sendung aus.

In Basels Norden ist das Gateway-Terminal für den Containerumlad zwischen Bahn, Schiff und Camion in Planung. Opposition dagegen kommt aus der Logistikbranche selbst, wo Marktverzerrung und subventionierte Überkapazitäten befürchtet werden.

Das Areal stellt das wohl wichtigste Naturgebiet des Stadtkantons dar. Die Report-Sendung beschreibt mit schönen Bildern das Gebiet, das im Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung figuriert.

Schutzwürdig

Das Areal ist derart wertvoll, dass es integral erhalten bleiben müsste. Vergleichbar etwa mit der Reinacher Heide, wo auch mitten im Siedlungsraum Natur ihr Refugium erhalten hat.

Doch der Druck auf das Gebiet ist hoch: Zurzeit sind vier Projekte in Arbeit – und die mögliche Rheinanbindung hat strategische Bedeutung. Von der Bundesverordnung her kann einzig für ein Vorhaben mit Standortnotwendigkeit und nationalem Interesse eine Güterabwägung zwischen Erhalt und Überbauung gemacht werden.

Jost Müller Vernier/September 2018

Telebasel-Report "Scheitert Gateway-Terminal am Naturschutz?"

Sicherung der Naturflächen Gateway Basel Nord

Auf dem Gebiet des ehemaligen DB-Rangierareals im Norden Basel soll zukünftig ein trimodales Containerterminal für den Umschlag zwischen Bahn, Schiff und Camion erstellt werden. Dazu wurden die Pläne des Basisterminals für den Verlad zwischen Strasse und Schiene aufgelegt. Erst später sollen der volle Anschluss an die Geleise der Deutschen Bahn sowie das Hafenbecken 3 publiziert werden. Der WWF Region Basel hat Einsprache erhoben.

Naturgebiet von nationaler Bedeutung
Das ehemalige DB-Rangierareal gehört zu den wichtigsten Naturgebieten des Kantons Basel-Stadt und ist von nationaler Bedeutung. Mit dem Containerterminal würde das Naturgebiet praktisch vollständig zerstört. Das Areal verfügt über ein grosses Artenspektrum mit zahlreichen Wärme und Trockenheit liebenden Arten und eine Vielfalt an Lebensräumen. Das Gebiet besitzt gar internationale Relevanz und nimmt eine Schlüsselfunktion für die ökologische Vernetzung von der Oberrheinischen Tiefebene bis ins Mittelland ein.* Es figuriert deshalb im «Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung» (TWW).  Ein Eingriff ist nur zulässig «für unmittelbar standortgebundene Vorhaben» von «nationaler Bedeutung».**

Weder standortgebunden, noch von nationalem Interesse
Der WWF Region Basel anerkennt die Wichtigkeit von effizienten Verlademöglichkeiten zwischen Bahn, Schiff und Camion. Das nun publizierte Basisterminal erfüllt für sich die Grundanforderungen für einen Eingriff jedoch nicht. Weder ist ein Containerterminal Schiene-Strasse allein von nationalem Interesse, noch ist es an diesen Standort gebunden. Erst die Anbindung an die Schifffahrt setzt die Nähe zur Rheinschifffahrtsinfrastruktur voraus.

Einsprache WWF Region Basel
Der WWF Region Basel hat deshalb zum publizierten Teilprojekt mit dem Basisterminal Einsprache erhoben und beantragt, die Plangenehmigung sei nicht zu erteilen. Das Gateway Basel Nord muss unabdingbar als Gesamtvorhaben inklusive Hafenbecken aufgelegt und beurteilt werden. Es wäre etwa der Fall denkbar, dass zwar das Basisterminal gebaut, jedoch später das Hafenbecken zum Beispiel wegen fehlender Finanzierung oder Konzeptänderung nicht realisiert würde.

Bevor somit vom «Verschlechterungsverbot», das für das Areal gilt, abgewichen werden kann, muss die Standortnotwendigkeit und die nationale Bedeutung des Gesamtvorhabens des trimodalen Containerterminals (Bahn-Camion-Schiff) auf Basis eines ausführungsreifen Projektes mit Finanzierungssicherung vorliegen.

Der WWF Region Basel verlangt auch, dass bei einer Neuauflage angemessene und rechtlich gesicherte ökologische Ersatzflächen ausgewiesen werden.

Jost Müller Vernier/September 2016

*  Weitere Infos zum Erlenmatt
** Art. 7 Abs. 1 TwwV

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