Fuchs: urbaner Zuwanderer

In den letzten Jahren ist die Population der Füchse in der Schweiz stark gestiegen. Man geht davon aus, dass die Zahl weiter steigen wird. Insbesondere in Siedlungsgebieten und in städtischen Gebieten ist die Zunahme an Füchsen zu beobachten. So sind in praktisch allen grossen Städten der Schweiz sogenannte «Stadtfüchse» anzutreffen. Diese Füchse haben sich an die Anwesenheit der Menschen angepasst. Der Grund, warum sie in urbane Gebiete gewandert sind, ist das massive Nahrungsangebot, auf das sie stossen.

Die einzige einheimische Fuchsart in der Schweiz ist der Rotfuchs. Er ist eines der am weitesten verbreiteten Tiere in der Schweiz und spielt somit eine wichtige Rolle für unser Ökosystem. Mit seiner auffallenden, rötlichen Fellfarbe, den grossen Ohren sowie dem buschigen Schwanz mit der weissen Spitze ist der Fuchs eines der bekanntesten Tierarten – bereits kleine Kinder können ihn korrekt identifizieren. Viele wissen jedoch wenig über seine enorme Vielfältigkeit.

Lebensraum und Lebensweise

Der Fuchs lebt in unterschiedlichen Lebensräumen, da er sehr anpassungsfähig ist. Demnach ist er fast überall in der Schweiz anzutreffen: in dichten Wäldern, landwirtschaftlichen Gebieten, ruhigen Siedlungsräumen und urbanen Gebieten. Im Lauf der Zeit hat sich der Fuchs an die Anwesenheit des Menschen gewöhnt. Das liegt daran, dass er Allesfresser ist und der Mensch ihm ungewollt Nahrung bietet: beispielsweise durch Komposthaufen, Gärten und Abfall. Allerdings greift der Fuchs ebenfalls auf natürliche Nahrungsquellen zurück. Mäuse und Vögel stehen ganz oben auf dem Speiseplan. Weitere Nahrungsquellen sind Hühner, Kaninchen, Regenwürmer und Insekten. Des Weiteren nimmt er auch pflanzliche Nahrung zu sich: Heidelbeeren, Kirschen und Fallobst.

Der Fuchs lebt, wenn der Lebensraum geeignet ist, wie etwa bei einem hohen Nahrungsangebot, mit anderen Familienmitgliedern zusammen. Die einzelnen Familienmitglieder pflegen sich gegenseitig das Fell und spielen gerne miteinander. Für die Jagd und die Nahrungssuche ist der Fuchs aber stets allein unterwegs. Es gibt zudem Füchse, die Einzelgänger sind und kein bestimmtes Revier verteidigen. Sie durchstreifen dann meist ein grosses Gebiet.

Der Fuchs ist das ganze Jahr über aktiv. Er macht somit keinen Winterschlaf. Grundsätzlich ist der Fuchs dämmerungs- und nachtaktiv. Wie üblich gibt es aber auch hier gewisse Ausnahmen von der Regel - entsprechend gibt es seltene, tagaktive Füchse.

Paarung und Nachwuchs

Zwischen Dezember und Februar ist die Paarungszeit des Fuchses. Das Weibchen bringt nach der Paarung 3−6 Jungtiere zur Welt. Diese jungen Füchse, Fuchswelpen genannt, werden etwa einen Monat lang von der Mutter gesäugt. Dann verlassen sie den Bau.

Mit dem Anstieg der Fuchspopulation in der Schweiz ist die Anfälligkeit des Fuchses auf Krankheiten gestiegen. Insbesondere Tollwut ist ein grosses Problem, denn diese Krankheit führt meist zum Tod des Tieres. Weitere meist tödliche Krankheiten sind Staupe und Räude. Neben Krankheiten ist der Verkehr eine der häufigsten Todesursache des Fuchses. Darüber hinaus wird der Fuchs in manchen Gebieten der Schweiz gejagt.

Förderung und Engagement des WWF

Zurzeit läuft das Projekt «Wilde Nachbarn beider Basel», welches der WWF Region Basel als Trägerverein mitunterstützt. Das im Frühling 2023 gestartete Projekt hat zum Ziel, das Vorkommen des Rotfuchses im Siedlungsraum der beiden Basler Kantone zu erforschen. Dies geschieht mithilfe von Beobachtungsmeldungen aus der Bevölkerung. Entsprechend sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen: Machen Sie sich auf die Suche nach Fuchs, Dachs, Reh und Co. und melden Sie uns Ihre Beobachtungen über die Meldeplattform beidebasel.wildenachbarn.ch. Mit etwas Glück bekommen Sie vielleicht einen Rotfuchs zu Gesicht.

weiter zur Meldeplattform

 

Text: Fabian Geuss, August 2023.

Überarbeitet von Lea Bosshart, August 2023.

 

Wissenschaftlicher Name: Rotfuchs, Vulpes vulpes

Verwandtschaft: Raubtiere, Hundeartige

Gefährdungsstatus (IUCN): nicht gefährdet

Körpergrösse: 50 - 90 cm (Kopf-Rumpf-Länge)

Gewicht: 4 - 10 kg

Alter: bis 8 Jahre

Verbreitung: Der Rotfuchs ist weltweit das am weitesten verbreitete Raubtier. Fuchsarten sind auf der nördlichen Halbkugel überall anzutreffen − mit einigen Ausnahmen wie Grönland und die Arabische Halbinsel. Der Rotfuchs lebt in der Schweiz dank seiner Anpassungsfähigkeit überall, ausser oberhalb von 2000 m ü. M.

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